Präambel


Die Hochschulen in Österreich sind Lebens-, Lern und Arbeitswelt für mehr als 75. 000 Beschäftigte und 300.000 Studierende. Als wichtigste bildungspolitische Institutionen übernehmen Hochschulen die Ausbildung von zukünftigen Führungskräften, EntscheidungsträgerInnen und MultiplikatorInnen. In der sich entwickelnden Wissensgesellschaft haben Hochschuleinrichtungen die einzigartige Chance und Verantwortung, Erkenntnisse und Forschungsergebnisse zu erzeugen, zu teilen und umzusetzen. Aus dieser besonderen Position heraus haben sie den Auftrag, in der nachhaltigen Verbesserung der gesamtgesellschaftlichen Gesundheit mit gutem Beispiel voranzugehen. Das Netzwerk Gesundheitsfördernde Hochschulen Österreich (im folg. kurz ist ein non profit orientierter Zusammenschluss von österreichischen Hochschulen . Ausgangspunkte für das Netzwerk Gesundheitsfördernde Hochschulen Österreich sind die Ottawa Charta 1986 [1] der WHO und die Okanagan Charta (2015) [2]. Die Netzwerkmitglieder verschreiben sich der Vision und dem Anliegen, das Setting Hochschule für Mitarbeitende und Studierende zu einer gesundheitsfördernden Lebens-, Lern und Arbeitswelt zu entwickeln. Im Sinne der Nachhaltigkeit und der Orientierung am salutogenetischen Ansatz [3].sollen für die körperliche und psychosoziale Gesundheit fördernde Bedingungen geschaffen und aufrechterhalten werden . Darunter wird die Entwicklung gesundheitsfördernder Verhältnisse und individueller Verhaltensweisen verstanden.

Strategische Ziele 

  • Das Netzwerk fördert die strategische Verankerung von Gesundheitsmanagement an den Hochschulen.
  • Das Netzwerk entwickelt hochschulspezifische Qualitätsstandards der Gesundheitsförderung kontinuierlich weiter und unterstützt die Mitglieder diese zu erreichen.
  • Das Netzwerk engagiert sich zum Thema Gesundheitsfördernde Hochschule bei allen relevanten Interessens und Anspruchsgruppen

 

Maßnahmen zur Umsetzung der strategischen Ziele

1.Unterstützung der Netzwerkmitglieder bei der Integration der Themen Gesundheit und Gesundheitsförderung in die Hochschulkultur, sowie in allen akademischen Prozessen und Verwaltungsprozessen

2.Weiterentwicklung der Gesundheitsmanagementkonzepte und Empfehlungen für verhaltens- und verhältnisorientierte Maßnahmen für Beschäftigte und Studierende, beispielsweise:

– Gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen für Arbeit und Studium
– Personal und Lehrveranstaltungsplanung
– Infrastruktur / bauliche Maßnahmen
– Dienstzeitregelungen, Erholungs-, Pausen- und Ruhezeiten
– Angebote zu Bewegung und psychosozialer Gesundheit
– Angebote zur gesunden Gemeinschaftsverpflegung

3.Weiterentwicklung der Expertise im Gesundheitsmanagement bzw. in der Gesundheitsförderung für das Setting Hochschule durch:

– Qualifizierungsangebote für die Netzwerkmitglieder
– Regelmäßige Arbeitstreffen der Netzwerkmitglieder zur gegenseitigen Beratung und Unterstützung sowie zum laufenden Austausch über Good Practices, Aktivitäten, Strategien und Herausforderungen

4.Stärkung der Hochschulen in ihrem gesamtgesellschaftlichen Engagement für das Thema Gesundheit durch:

– Bereitstellen von Möglichkeiten zur Kommunikation von Forschungsergebnissen und Good Practice
– Hochschulübergreifende Schnittstellenfunktion zu politischen EntscheidungsträgerInnen
– Impulsgespräche mit Stakeholdern

Mitglieder und Mitgliedschaft

Das Netzwerk Gesundheitsfördernde Hochschulen Österreich ist offen für alle österreichischen Hochschulen, die sich mit den Zielen und Strategien des Netzwerks identifizieren , sowie Gesundheitsmanagement bzw. Gesundheitsförderung an den eigenen Hochschulen bereits implementiert haben bzw. beabsichtigen systematische Gesundheitsförderung im Setting Hochschule umzusetzen. Die Mitgliedshochschule benennt und entsendet mindestens eine Person zur aktiven Mitarbeit im Netzwerk und Teilnahme an den Netzwerkveranstaltungen. Pro Hochschule können maximal drei Delegierte entsendet werden. Dadurch haben die Mitglieder die Möglichkeit sich gestaltend an der Netzwerkarbeit zu beteiligen und die gesamten Ressourcen des Netzwerks zu nutzen. Basis für die gemeinsame Arbeit ist ein unterzeichneter Mitgliedsvertrag / Teilnahmevertrag, der Letter of Intent ist integrativer Bestandteil von diesem. Die Mitgliedschaft ist an eine Mitgliedsgebühr gebunden.

Leitung / Vorsitz des Netzwerks und Executive Board

Das Netzwerk wird fachlich unter dem Vorsitz des Gesundheitsmanagements der Alpen Adria Universität Klagenfurt (AAU) geleitet, das auch die dafür erforderlichen personellen Ressourcen zur Verfügung stellt . Die Netzwerkleitung wird durch das Executive Board als erweitertes Leitungsgremium unterstützt. Dieses setzt sich aus maximal vier Delegierten der Mitgliedshochschulen zusammen. Aufgaben des Executive Boards sind inhaltliche Beratung, Controlling der Finanzen, Unterstützung im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Planung netzwerkbezogener Vorhaben und Veranstaltungen. Die Netzwerkleitung vertritt das Netzwerk nach außen. Sie kann diese Aufgabe im Bedarfsfall an ein Mitglied des Executive Boards delegieren.

[1] Weltgesundheitsorganisation (WHO) (1986): Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung. Internationale Konferenz zur Gesundheitsförderung, Ottawa, Ontario, Kanada, 17.-21.11.1986.
[2] Okanagan Charter: An International Charter for Health Promoting Universities and Colleges (2015).
[3] Antonovsky, A. (1987). Unraveling the Mystery of Health: How People manage Stress and stay well. San Francisco: Jossey-Bass.